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Umwelttag des Schwalm-Eder-Kreises am 07.10.2021 an der RFES

Dass sich junge Menschen für die Erhaltung der Umwelt sowie für das Thema Nachhaltigkeit einsetzen, zeigten gleich mehrere Klassen der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Schule (RFES) beim Umwelttag des Schwalm-Eder Kreises am 07.10.2021. Als mehrfach ausgezeichnete Hess. Umweltschule behandelt die Schulgemeinschaft der RFES die Themen nicht nur theoretisch im Unterricht, sondern legt auch besonderen Wert auf eine gelebte Umwelterziehung, bei der die vielen (kleinen) Taten Einzelner gemeinschaftliches Bewusstsein und Veränderungen schaffen.

Vortrag und Workshop mit Chris Weigand von blue awareness!
Die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschulklassen der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Schule verfolgten fasziniert den Vortrag „Helden der Meere“ von Christian Weigand. Der Umwelt und Ressourcen Ökonom ist kein Unbekannter an der RFES. Bereits im September 2020 begeisterte er Schülergruppen mit seinen Ausführungen. Der Gründer des Vereins „Blue Awareness“ hat sich zum Ziel gesetzt, das Thema Nachhaltigkeit und den Schutz der Meere nicht als theoretisches Wissen, sondern als eine gelebte Überzeugung zu vermitteln. So verfolgten die Schülerinnen und Schüler der RFES auch diesmal keinen mit Daten und Fakten angefüllten Vortrag, denn die seien den meisten Menschen ohnehin bereits bekannt, sondern er- und durchlebten fasziniert eine Ansammlung von Geschichten und Emotionen. Auf diese Weise möchte Weigand mit seinem Verein Blue Awareness „das Wissen von den Köpfen in die Herzen bringen“ und den Schülerinnen und Schüler zeigen, dass jeder einzelne Schritt für Schritt (wobei jeder noch so kleine Schritt zählt) in seinem Handeln nachhaltiger und er selbst zum „Helden“ der Meere und der Umwelt werden kann.
Für die Schülerinnen und Schüler der RFES war der Vormittag mit Christian Weigand eine äußerst gelungene Veranstaltung und der Auftakt zu weiteren Projekten, Vorträgen und Workshops die im laufenden Schuljahr an der RFES als „ausgezeichnete Umweltschule“ geplant sind. Voller Tatendrang äußerten viele der Schülerinnen und Schüler, dass sie sich nachhaltiger in ihrem Alltag verhalten wollen und haben bereits viele gute Ideen für Projekte gesammelt.
Nachdem die SuS den Vortrag miterleben konnten, fand ein Workshop mit Chris Weigand und der Klasse FOS 12 b in Fritzlar statt. Unter dem Motto „Schul-Consulting - Ich verändere meine Schule!“ ging es dann über in das konkrete Handeln. Wer fünf Tage die Woche an einer Schule verbringt, der kennt ihre Schwächen. Häufig haben Schüler und Schülerinnen aber das Gefühl, an der eigenen Schule keinen großen Einfluss zu haben. Das sollte sich ändern: Sie sollen selbst Probleme im Schullalltag finden und lösen. Wer etwas verändern will muss die richtigen Fragen stellen und beantworten können. Der Blue Awareness Leitfaden half dabei und so wurden mit Chris Weigand konkrete Ideen und Ziele für die RFES entwickelt und erarbeitet.

„Zigarettenreste sind das Schlimmste“
Die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung bearbeiteten das Thema Zigarettenreste als Abfall in der Umwelt.
Zunächst wurde das Problem der Umweltverschmutzung den Schülerinnen und Schülern anhand eines Films nähergebracht und anschließend gemeinsam überlegt, welche Aktion im Umfeld der Schule Sinn macht, nachhaltig und umsetzbar ist.
„Zigarettenreste sind das Schlimmste“
Allein das Nikotin einer Zigarette vernichtet in tausend Litern Wasser alle Kleinlebewesen, und es dauert 15 Jahre, bis eine Kippe verrottet. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rauchen jährlich 1,3 Milliarden Menschen 6,5 Billionen Zigaretten. Wissenschaftler schätzen, dass jährlich 70 Prozent (4.5 Billionen) der gerauchten „Kippen“ in der Natur landen.
Etwa zwei Drittel der Zigarettenstummel landen auf dem Boden und sind so nicht nur unangenehm anzusehen, sondern auch ein gewaltiges Müll- und Umweltproblem. Ein Zigarettenstummel kann bis zu 4.000 Giftstoffe enthalten, die ins Grundwasser gewaschen werden können, und landen nicht selten in den Händen von spielenden Kleinkindern. Hinzu kommt auch, dass ein Zigarettenstummel, da er aus Plastik besteht, rund 15 Jahre braucht, um sich zu zersetzten.
Gemeinsam mit dem Fachpraxislehrer Jürgen Pfingst wurde in der Metallwerksatt ein Standaschenbecher aus einer alten Gasflasche, die von der Firma Strauch zur Verfügung gestellt wurde, gebaut. Im Bereich Wirtschaft wurden von Fr. Möller Wickert und Frau Ubus-Kraft sowie Fr. Volz Plakate zum Thema erstellt und anschließend Zigarettenstummel um die Schule, am Berliner Platz und in der Stadt gesammelt.
Alle waren überrascht, wie viele Kippen zusammengekommen sind und mit welcher Selbstverständlichkeit viele ihre Kippen einfach auf den Boden oder in den Gulli werfen.
In Zukunft sollen an beiden Schulsandorten spezielle Standaschenbecher gebaut und aufgestellt werden, um die Zigarettenstummel fachgerecht recyceln zu lassen.

Upcycling* – Was kannst du tun, damit es dem Planeten und den Menschen besser geht?
Die Klasse BÜA F2c und die Deutschlehrerinnen Frau Behr und Frau Richter-Wiegand beschäftigten sich mit dem Thema Upcycling und die Klasse erstellte folgenden Bericht.
Weißt du, wieviel Müll jeder in Deutschland pro Jahr produziert? 146 Kilogramm allein an Wertstoffen wie Plastik und Metall. Der größte Teil davon könnte wiederverwertet werden.
Auch wir in der Schule haben uns mit diesem Problem auseinandergesetzt. Am 7. Oktober hat unsere Klasse gemeinsam mit Frau Behr, unserer Deutschlehrerin, am kreisweiten Umwelttag teilgenommen. Nach einer Diskussion, welchen kleinen Beitrag wir beisteuern können, sind wir auf das Thema „Upcycling“ gekommen.
Zuerst haben wir uns über Upcycling, Downcycling und Recycling informiert. Unsere Deutschlehrerin, Frau Behr, hat uns den Unterschied erklärt.
Dann haben wir uns einen Film über die erste Secondhand- and Upcycling Shopping-Mall in der Nähe von Stockholm angesehen. Hier werden in allen Läden Waren auf einem Wertstoffhof abgegeben, von den Firmen repariert und dann wieder verkauft. So erhalten alte Computer oder alte Handys und viele andere Gebrauchsgüter ein neues Leben.
Link: https://www.youtube.com/watch?v=iXz8TIpUZZU
In unserem kleinen Umwelt-Projekt haben wir Vogelhäuschen aus Saft- oder Milchpackungen hergestellt. Unsere schönen Vogelhäuschen sind echte Upcycling-Produkte geworden, weil alte Verpackungen vor dem Verbrennen bewahrt werden und sie den Vögeln als Futterquelle dienen. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, Glasflaschen zu verwenden, weil Glas recycelt werden kann und nicht aus dem Recycling-Kreislauf entnommen werden soll.
Wir haben an diesem Umwelttag viel über Wiederverwertung von Abfall gelernt. Es hat uns Spaß gemacht, aus alten Wegwerf-Packungen schöne Vogelhäuschen zu bauen.

* Was ist Upcycling? Beim Upcycling werden gebrauchte Gegenstände und Müll bzw. Abfall in neue Produkte verwandelt und somit wiederverwendet. Anders als beim Recycling oder Downcycling werden die Gegenstände nicht in ihre ursprünglichen Bestandteile zerlegt, sondern wie sie sind eingesetzt. Dabei erhalten sie eine qualitative Aufwertung. Aus alten Obstkisten, Weinflaschen, Paletten oder Rohren entstehen zum Beispiel Deko-Objekte oder Möbel.

Nahrung Grundstufe erarbeitet Handlungsempfehlungen!
Die Nahrung Grundstufe der RFES mit dem Klassenlehrer Sebastian Eggert hat sich mit dem Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Gastronomie befasst. Zahlreiche Optionen zum Einsparen von Energie und Wasser, zur Müllvermeidung und zu vermehrter Nachfrage auf regionalen Einkaufsmärkten wurden thematisiert. Als ein Handlungsprodukt der Unterrichtseinheit wurden fünf Handlungsempfehlungen zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der privaten Küche festgehalten.

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